Das Projekt „Klänge der Hoffnung“ der Stiftung Friedliche Revolution ist 2015/2016 entstanden und will Menschen unterschiedlichster Herkunft in der Begeisterung für Musik verbinden. Dabei knüpft es an den Geist des Herbstes ’89 an, als sich zahlreiche Menschen in der DDR zu ungezählten Demonstrationen in vielen Städten und Dörfern „für ein offenes Land mit freien Menschen“ einsetzten. Am Anfang wurde ein Netzwerk entwickelt, um auf die hohe Migrationsbewegung 2015/2016 mit einem musikalischen Angebot zu reagieren. Gemeinsam mit Kooperationspartnern wie Interaction e.V. oder das Grassimuseum wurden Konzerte organisiert, aus denen das Ensemble „Klänge der Hoffnung“ hervorgegangen ist. Der Traum vom eigenen Orchester konnte im Frühsommer 2022 verwirklicht werden.
Im Orchester „Klänge der Hoffnung“ kommen seither rund 40 Laien-Musiker*innen aus dem Raum Leipzig zusammen, die in unterschiedlichsten Ländern aufgewachsen sind. Dabei wirken außereuropäische und europäische Instrumente gleichberechtigt und harmonisch zusammen: Oud, Baglama, Santur, Ukulele und westafrikanische Perkussionsinstrumente neben Violine, Klarinette und Klavier. Durch eigene Kompositionen, die z. B. Vierteltöne aus arabischen und persischen Musikkulturen oder lateinamerikanische Rhythmen einbeziehen, entstehen überraschende stilistische Verbindungen. Im gemeinsamen Spiel entsteht etwas Neues. Musik ist keine Einbahnstraße zwischen den Kulturen, sondern es findet ein transkultureller Austausch statt, eine ganz eigene Vielfalt in Leipzig wird deutlich. Musikalischer Leiter des Orchesters ist Ali Pirabi. Er studierte Europäische Musik im Iran und liebt Bachs Werke. 2013 musste er aus politischen Gründen fliehen. In Leipzig fand er eine neue Heimat. Das Orchester-Projekt wird vom 1.1.2021 bis 31.12.2023 durch den Freistaat Sachsen im Rahmen des Landesprogramms Integrative Maßnahmen (Projekt „Begegnung durch Musik in Leipzig und Nordsachsen“) sowie vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert.