Der weltberühmte Bildhauer Igor Mitoraj wurde 1944 in Sachsen geboren und verstarb 2014 in Paris. Er wuchs in Polen auf, studierte an der Kunstakademie Krakau Grafik und Malerei und emigrierte 1968 nach Paris. In der Toskana fand er seine Wahlheimat. Mitoraj erhielt zweifach die Doktorwürde honoris causa, wurde mit renommierten internationalen Preisen ausgezeichnet und arbeitete an den berühmtesten Bühnen Italiens. Seine Werke eroberten die USA, Kanada und Japan und waren in den meisten Großstädten Europas zu finden, in Deutschland zuletzt 2013 im Außenbereich des Auswärtigen Amtes von Berlin.
Elisabeth Melzer-Geissler recherchierte zwischen 2016 und 2019 in Sachsen und Italien, in Polen und Paris zu diesem besonderen Künstler mit seiner aufregenden Biografie. Gehen Sie mit der Autorin auf Reisen, lassen Sie sich berühren von der Tiefe seiner Werke, in denen die Schönheit des Lebens, aber ebenso unsere Verletzlichkeit deutlich wird.
Die Ausstellung wird am 08.11., um 18:00 Uhr in der Petrikirche mit einer Lesung der Autorin eröffnet. Die Ausstellung ist im Zusammenhang mit Veranstaltungen in der Petrikirche sowie auf Anfrage hin bis zum 31.12.2021 zu besichtigen.
Unsere Themen: Warum sollten wir uns ein Stadttheater mit eigenem Ensemble leisten? · Kann Theater mehr sein als Unterhaltung? · Kann/soll Theater einen Beitrag zum Erhalt der Stadtgesellschaft leisten?
Gäste: Sängerdarsteller, Regisseur und designierter Intendant Sergio Lukovic
Moderation: Thomas Erler
Drei unterschiedliche Theater- bzw. Filmproduktionen stehen an diesem Abend im Focus. „Comedian Harmonists“, „Cabaret“ und „Heute Abend: Lola Blau“ haben alle einen Bezug zur Geschichte der 30er und 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Ihre Inhalte sind geprägt von der Judenverachtung und –verfolgung als Folge der Nazibarbarei im damaligen Deutschland. Daraus ergeben sich in den Handlungen ganz unterschiedliche Schicksale. Lola Blau verlässt Deutschland, die Comedian Harmonists teilen sich in zwei Gruppen – jüdische und arische Besetzung, und der Amerikaner Cliff Bradshaw „flieht“ zurück in sein Heimatland USA.
Zwei Musicals und ein Musikfilm sind gewisser Maßen Zeitdokumente und werden an diesem Abend kurz musikalisch noch einmal vorgestellt und über Gemeinsamkeiten und Unterschiede gesprochen. Gibt es musikalisch gemeinsame Wurzeln? Wie ist ihre Aktualität in der Gegenwart? Während viele Titel der Comedian Harmonists heute wie Gassenhauer in den Erinnerungen sind, erinnert sich der Musikliebhaber nicht so schnell an die Songs aus „Cabaret“ bzw. „Heute Abend: Lola Blau“.
Und trotzdem soll über Parallelen in der Art der Kompositionen, ihrer „Leichtigkeit“ und Unterhaltungscharakter nachgedacht und gesprochen werden. Letztendlich sind sie symptomatisch für die Zeit um 1933 und haben musikalische Wurzeln im Swíng, der Ende der 20er Jahre in den USA entsteht und die Musik bis zum Ende des II. Weltkrieges prägt.
Ein Musikstil bei drei Produktionen, die zu unterschiedlichen Zeiten entstehen und Geschichten haben. Kann man „Comedian Harmonists“ fast noch als Musikfilm betrachten, sind „Cabaret“ und „Heute Abend: Lola Blau“ längst nicht die leichten Musicals, die man „so im Vorbeigehen“ sehen und hören kann. Handelt es sich beim Film über Männergesangsgruppe eher um zeitliche Originalkompositionen, entsteht die Musik der Musicals Jahrzehnte später. John Kander schrieb die Musik für „Cabaret“ Anfang der 60er, Premiere war 1966. Die Musik von Georg Kreisler, der auch das Libretto zu „Heute Abend: Lola Blau“ schrieb, komponierte er etwa fünf Jahre später.
Widersprüche, Gemeinsamkeiten, Aktualität – Punkte die am 21.03.22 andiskutiert werden und eher zum Nachdenken zwingen, als das es eine klare Aussage gibt. Gesprächspartner sind Andreas Schwinger (Projektleiter), der Comedian-Harmonists-Kenner Sebastian Semler und der Theaterdramaturg Dr. Christoph Nieder.
In Vorbereitung dieses Abends besteht die Möglichkeit, den Film „Comedian Harmonists“ (Sonntag, 13.03., 18:00 Uhr) und die Verfilmung „Cabaret“ (Sonntag, 20.03., 18:00 Uhr) im KINOPOLIS zu sehen.